von Werner Meyer
Basel gilt vom 13. bis 15. Jh. als bekannte Turnierstadt. Bevorzugte Termine sind die Fastnachtstage und der 8. September, der Geburtstag Marias, der Stadtpatronin. Turniert wird auf dem Münsterplatz, nahe beim Haus zur Mücke, wo der Adel seine Feste feiert. Die Kampf- und Reiterspiele umfassen den Turnei (Massenkampf, Buhurt) und die Tjost (Zweikampf zu Pferd, Lanzenstechen). Archäologische Spuren des Turnierwesens sind bei Burgengrabungen in Basels Umgebung zum Vorschein gekommen. Ein besonderes Turnier bildet der Zweikampf , der 1428 zu Fuss mit mehreren Waffen zwischen einem spanischen und einem Basler Ritter ausgetragen wird. Die Turniere sind oft von Unfällen begleitet. In Zeiten politischer Spannungen drohen sie, in Tumulte umzuschlagen. An der «bösen Fastnacht» von 1376 kommt es zu schweren Ausschreitungen, die Basel in politische Schwierigkeiten bringen, weshalb in der Folgezeit Turniere nur noch unter massiven Sicherheitsvorkehrungen stattfinden können. Das letzte Turnier in Basel ist für 1491 bezeugt.
Mittelalter – Moyen Age –
Medioevo – Temp medieval,
Zeitschrift des Schweizerischen Burgenvereins, 19. Jahrgang 2014, Heft 1, 1 - 7.