von Claire Piguet
Mit Blick auf die ersten Jahre der Umwandlung und die Art der Veränderung der Burg Valangin in ein Museum, stellt sich die Frage, in welchem Mass die Form des neuen Burgherrn das Resultat beeinflusst. Kollektives Bewusstsein statt individuelle Fantasie führen zu seiner Restaurierung im subtilen Gleichgewicht zwischen « Burgherren-« Fantasie und architektonischen Gegebenheiten. Gewohnt im Ungang mit historischem Ethos verzichtet die Historische und Archäologische Gesellschaft des Kantons Neuenburg auf ein romantisches Bild einer « Mittelalter-Burg » und bevorzugt die materielle und historische Echtheit der Anlage, die sie mit dem modernen Ansatz der Archäologie sucht. Sie setzt viel Zeit ein für das Sammeln von Geldern und scharrt eine Vielfalt von privaten und öffentlichen Geldgebern um sich. Mit einer leicht zugänglichen Burg, die den Besucher mühelos in historische Umgebung aufnimmt, hofft die genannte Gesellschaft ein Neuenburger-Teil an das grossen Puzzle beizutragen, das darin besteht, eine Schweizerische Nationalidentität zu stiften. Aber um dieses Ziel zu erreichen, brauchte es beinahe ... dreissig Jahre.
Mittelalter – Moyen Age –
Medioevo – Temp medieval,
Zeitschrift des Schweizerischen Burgenvereins, 18. Jahrgang 2013, Heft 4, 123 - 134.