von Albin Hasenfratz
Die heutige Ruine Altenburg bei Märstetten war sehr wahrscheinlich ehemals die Stammburg der Freiherren von Klingen bzw. von Altenklingen, eines der bedeutendsten Adelsgeschlechter der Nordostschweiz. Die urkundliche Quellenlage lässt keine Rückschlüsse auf die einstigen Besitzer zu. In den Jahren 19011910 wurde die Ruine weitgehend ausgegraben.
Die trapezförmige Anlage von 38 m Länge und 23 m Breite umfasst rund 600 m². Sie erweckt den Eindruck einer eher schwachen Befestigung, was sich neben der geringen Mauerstärke auch im Fehlen eines eigentlichen Bergfrieds zeigt. An seiner Stelle begegnen wir lediglich einem kleineren Torturm, der erst in einer späteren Phase errichtet worden sein dürfte. Hingegen scheint die Burg reich ausgestattet gewesen zu sein, wie die in allen untersuchten Räumen festgestellten Wandmalereien nahelegen. Unter dem spärlichen Fundmaterial, das insgesamt vor 1200 datiert werden kann, befinden sich hervorragend gearbeitete, vergoldete Kassettenbeschläge orientalischer Herkunft.
Die Burg muss durch Brand zerstört worden sein, nachdem sie, wie Fundhäufigkeit und vorhandene Fundkategorien zeigen, vollständig geräumt worden war.
Mittelalter – Moyen Age –
Medioevo – Temp medieval,
Zeitschrift des Schweizerischen Burgenvereins, 13. Jahrgang 2008, Heft 2, 53 - 60.